Mau führte Fo so einem kleinen Haufen Seile, wo er sich hinsetzen konnte. "Ooooooh, Ooooooh. Menschen bösche wegen böschem Volk. Oooooh, Oooooh.", er fasste sich mit seinen Händen an den Kopf. Maureen drehte sich um und sah Melanor und Aurelian auf sich zukommen. "Du!", Aurelian funktelte Fo an. "Was tut es hier!?" "Lass ihn. Siehst du nicht das er Angst hat?", warf Mau ihm entgegen und stellte sich schützend vor Fo. Dieser kauerte sich hinter Mau zusammen.
"Wie kommt er hierher?", fragte Melaor ihre Schwester verständnislos, jedoch konnte sie nicht wütend sein, weil Fo einfach nur ein armes Wesen war, dass gerade so unglaublich viel Angst hatte, dass man es fast fühlen konnte.
"Ich hab keine Ahnung.",sie kniete sich vor ihn. "Fo? Magst du mir sagen wie du hier her gekommen bist?"
"Ich binsch geflüchtescht. Volksch mag Fo nicht mehr, weil Fo hatsch schu wenig Gift benutscht.", er knete seine Flossen ähnliche Hände. "Bitte nitsch wehtun.", er gab sich einem kläglichem Schluchzer hin. Maureen legte ihm eine Hand auf dem Arm. "Ist ja gut kleiner hier tut dir keiner weh."
" Melanor schob Aurelian und Ilmar ein Stück zurück. "Sag mal... hast du hunger oder so?", fragte sie den kleinen Fo. Vielleicht wurde er ja ruhiger, wenn er merkte, dass ihm niemand etwas tat.
"Mein Volk ischt Reischende...aber das schmeckscht mir nitscht. Itsch mag Brot...und Käsche...hmmm wasch täte itsch für ein bischen Käääääsche!", er klimperte mit den wimpernlosen Augen.
"Käse?" Melanor zog eine Augenbraue hoch. "Das lässt sich bestimmt hier irgendwo auftreiben", sagte sie und stand auf um den Vorratsraum zu durchsuchen. "Bis gleich"; verabschiedete sie sich.
Amo saß auf einer Truhe und knabberte an einem Stück Brot, als die Klappe zu Laderaum geöffnet wurde. Ärgerlich über die Störung fauchte er die Person an welche durch die Klappe kam. Wütend flatterte er mit den Flügeln.
Maureen trat wieder ein Stück zurück und betrachtete Fo. Für einen Moment vergaß sie das fanatische Volk und sah nur das arme kleine verängstigte Wesen.
Melanor blieb in der Tür stehen, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und erkannte dann erst den Falken. Es war ungewöhnlich, dass er Maureen freiwillig folgte und keine Anstalten machte weit weg zu fliegen, aber eigentlich hatte sie nichts dagegen. Sie machte sich auf den Weg zum Käse, der sich auf der rechten Seite des Zimmers in einem Regal befand.
"Jetzt Amo, verdammt noch mal! Ich will doch nur den dummen Käse holen!" Melanor wedelte mit der Hand um den hartnäckigen Vogel zu verscheuchen. Sie streckte die Hand schnell nach dem Regal aus und tastete nach dem Käse.
"Au! Du verfressenes kleines Biest!" Melanor überlegte einen Moment. "Wenn du mich durch lässt, dann mach ich dir die Tür zu dem Schrank dort drüben auf und die kriegst einen Teil des Inhalts", sagte sie. Irgendwie zweifelte sie aber daran, dass er sie verstand.
Melanor ging zum Schrank, öffnete die Tür, hohlte ein Schälchen mit Trauben heraus, außerdem einen Apfel, ein Stückchen Brot und eine Schale mit irgendwelchem Grünzeug. Sie stellte alles auf den Boden. "Na? Was hältst du davon?" Gleichzeitig nahm sie noch ein Stück Brot für Fo mit.
Melanor hatte die Nase voll. Sie schob Amo unsanft beiseite, brach sich ein zweites Stück vom Käse ab, griff sich das erste und ging zügig aus dem Raum, dann schloss sie die Tür hinter sich."Verfressener Kerl", sachte sie bei sich und steuerte auf die anderen zu.
"Och nö! Amo jetzt kannst du was erleben!", sie machte sich auf in Richtung Vorratskammer.
Fo sah zu Melanor auf. "Vielen Danksch." , er aß langsam und genüßlich.
Nach ein paar Minuten kam Maureen mit Amo auf der Schulter wieder. "So erledigt...Ich hoffe nur wie haben noch genug zu essen. Es ging fast ohne Verletzte.", sie grinste.
"Diesmal hab ich verloren.", Maureen grinste immer noch als sie ihre Hand hob. Eine lange Schramme zog sich über ihren Handrücken. Amo schmiegte seinen Kopf and ihre Wange und pfiepte leise. "Ist ja schon gut Kleiner. Ist ja nichts passiert."
Melanor griff nach der Hand ihrer Schwester, nahm diese zwischen ihre beiden Handflächen und schickte einen Heilzauber durch, dann ließ sie die Hand ihrer Schwester wieder los. "Wird wohl Zeit dem Kerlchen mal ein paar Manieren bei zu bringen", grummelte Melanor.
"Ja...ich denke auch...und er braucht ne Diät.", Amo pfiff ärgerlich, blieb aber ruhig. Dann sah er oben auf dem Ausguck einen kleinen, leuchtenden roten Punkt. Mit einem freudigem Kreischen erhob er sich in die Luft und steuerte auf Neiru zu. Er war von Anfang an faszieniert von dem kleinen Wesen gewesen. "Vielleicht sucht er sich jetzt was eigenes zu fressen. Danke Mel.",sie betrachtete ihre Hand.
Amo folgte ihr. Er verstand nicht wieso Neiru immer wegflog, er dachte einfach sie wollte fangen spielen. Also jagte er hinter ihr her. Bald hatte er sie eingeholt. Sanft stieß er sie mit seinem Kopf an und drehte dann spielerisch um, um das Spiel fortzusetzen.
Als Amo Neiru berührte bekam sie fast einen Herzinfarkt vor Schreck. Sie dachte nur, dass jetzt alles aus sei und sie als Vogelfutter enden würde, aber dann drehte er sich weg... Neiru war komplett ratlos und zitterte immer noch vor Angst. Gerade fiel ihr eine so extrem einfach Möglichkeit ein, wie sie ihm problemlos hätte entkommen wäre, dass sie sich am liebsten selber den Kopf abgehackt hätte. Wieso hatte sie sich denn nicht einfach ein Stück größer gemacht? Dann hätte er sie schlimmstenfalls zwicken oder kratzen können, was er ja ohnehin scheinbar nicht vorgehabt hatte. sie sah den jungen Falken immer noch verwirrt an und flog dann ein Stück auf ihn zu, wobei sie sich aber sicherheitshalber eine Handlänge größer werden ließ. So passte sie wenigstens nicht mehr in seinen Schnabel.