Also wir fangen hier nicht ganz neu an. Die Geschichte wird an dem Punkt weitergeführt, an dem wir aufgehört haben. Hier eine kleine Zusammenfassung der letzten Ereignisse. Danach posten wir noch mal die letzten Posts und die Teile der Geschichte, welche ihr noch nicht kennt.
Die Gruppe kehrte aus dem Norden zurück, mit dem toten Nenron. Nach dessen Beerdigung und der Krönung des Kaisers machen sich Aurelian, Melanor, Joram, Maureen, Yulivee, Ilmar, Hama, Avani und die anderen auf den Weg zurück zum Kontinent.
"Meinst du auf dem Kontinent liegt auch Schnee Mau?", fragte Yu während sie Maureens Hand hielt.
"Nein...ich denke noch nicht."
"Das Schiff! Da ist das Schiff! Oder?", Mau nickte nur zu Yulivees rufen. Sie atmete die klare Seeluft ein.
Alle betraten das Schiff. Avani sprang schon auf den Netzen rum und kletterte zum Ausguck als das Schiff ablegte. Yu wollte gerade hinterher als sie am Kragen festgehalten wurde.
"Das ist zu gefährlich Kleine.", sagte Mau ernst.
"Och manno.....", maulte Yu und suchte Rhai.
Hama stellte seine Sachen ab und sah dem Strand nach. Zum zweiten mal sah er so dem Haus am Strand hinterher, aber diesmal war es zerstört. Von den heftigen Gewittern waren das Dach und viele Wände durchlöcher und die Türen und Fenster entweder am Strand verteilt oder einfach zerbrochen. Gegenstände waren nicht mehr darin, die hatte Melanor in die Stadtwohnung schaffen lassen und sie hatte Hijoni gebeten das mit dem Haus zu tun, was sie für richtig hielt.
Als der Strand nurnoch verschwommen zu sehen war, drehte er sich weg und beobachtete Avani, wie sie oben im Ausguck stand.
Diese winkte ihm fröhlich zu während der raue Wind ihr Haar zerzauste.
Maureen ging zu Il und schlang ihm ihre Arme um den Hals. "Tut mit leid wegen meiner miesen Stimmung. Ab jetzt wirds besser bestimmt."
Hama winkte ihr bloß zurück, dann sah er, wie sie ihn zu sich winkte und kletterte über die Taue zu ihr hoch.
Ilmar strich über ihren Rücken. "Du musst dich nicht entschuldigen, es ist doch nicht deine Schuld. Aber schön, wenn es dir endlich besser geht"; sagte er.
„Ziemlich windig hier oben nicht?“, rief sie lachend gegen den Wind an.
Mau schmiegte sich nur an Ilmar.
Hama nickte und lehnte sich gegen den Mast. Endlich war sie wieder glücklich und so, wie er sie kennen gelernt hatte. Unerwartet zog er Avani, die ihm gerade den Rücken zu drehte, an sich und umschloss sie mit den Armen.
Sie legte ihre Hände auf seine und sagte einfach gar nichts. Es überraschte sie, doch es war nicht unangenehm, deshalb schwieg sie einfach.
Hama drehte sie zu sich herum, legte eine Hand auf ihre Wange, da leutete die Schiffsglocke zum Essen und Avani löste sich flink von ihm und verschwand auf dem Schiff. Beim Essen saß sie ihm dann gegenüber und blickte ihn kurz verlegen an.
Ebenfalls an dem Tisch saßen Baraniel und seine Earenya, die sich entschieden hatte die Reste ihrer eins großen Familie zu verlassen.. Die Fee war hellblau und hatte lange Haare, die sie offen trug und die ihr bis zu den Oberschenkeln reichten. Sie sah sich schüchtern am Tisch um, wo ihr als erstes die kleine rote Neiru auffiel, die sie zum Glück schon kannte. Sie wendete sich wieder dem Glas Wasser in ihren eleganten Händen zu und drehe es langsam hin und her. Baraniel hatte das Wasser in Feenwasser gewandelt, so dass es für sie nach Honig schmeckte. Auf dem Tisch stand noch eine ganze Karaffe davon.
Es wurde nicht viel geredet da die meisten ihren Gedanken nachgingen. Maureen und Yulivee räumten den Tisch ab während die anderen sich wieder auf den Schiff verteilten. Wackelig stand Yu auf einer Kiste, damit sie an die Gläser in der Mitte des Tisches heran kam, dabei stieß sie aus versehen Baraniels Karaffe um. Schnell sah sie sich verstohlen um. Glücklicherweise hatte es niemand gesehen und da Baraniel schnell wieder neues Feenwasser machen konnte, verschwand sie schnell unter Deck.
Aerroa streifte gelangweilt über das Deck. Volana und Avani waren unauffindlich. Beziehungsweise Avani war unerreichbar oben auf diesem Mast. Überhaupt war es ihr da oben viel zu windig. Uninteressiert leckte sie an einer Pfütze auf dem Boden. Ihre Ohren zuckten und sie hob ruckartig den Kopf. Es schmeckte süßlich. Als ihr ein Tropfen der Köstlichkeit auf die Nase tropfte hatte sie die Quelle gefunden. Schnell sprang sie auf den Tisch und leckte den überschwemmten Tisch ab, außerdem trank sie den Rest aus der Karaffe. Mit einem zufriedenem Rülpser ließ sie sich auf einem Stapel Taue nieder und schlief ein.
Kein Passagier war gerade an Deck, nur ein Junge, der das Deck schrubbte, der Kapitän und noch ein paar Leute die auf die Segel acht gaben. Außerdem standen Earenya und Baraniel Hand in Hand an der Reling, redeten und lachten.
Leichtfüßig sprang Earenya auf die Reling und schritt in tanzähnlichen Bewegungen ein Stück weit. Fröhlich lächelnd drehte sie sich zu Baraniel um.
Die Sonne neigte sich dem Horizont zu als Avani sich wieder an ihre Position begab. Seid sie das erste Mal auf einem Schiff gewesen war liebte sie den Ausguck.. Ihren Kopf auf die Arme gelegt beobachtete sie die Leute auf dem Deck. Gerade dachte sie wie toll es wäre wenn sie jemals so elegant sein könnte wie Earenya, als sie eine Bewegung am Netz wahrnahm. Es war Hama. Die Stelle an ihrer Wange fing auf einmal an zu prickeln als sie ihn nach oben klettern sah.
Baraniel nahm sie an der Hand und holte Earenya hinunter, wo sie sich in Baraniels Arme drehte und in die rotgoldene Abendsonne sah.
Hama erreichte den Ausguck und lehnte sich neben Avani an den hölzernen Rand des Aussichtspunktes.
Endlich ging es auch Variello besser und er sorgte sich wegen nichts. Gerade war er optimistisch und gut gelaunt. Variello ging zur dösenden Volana und hauchte ein Tja-en, was guten Tag bedeutete, in ihren Kopf.
Vola hob den Kopf und sah Variello an. Deren jen tja-en, Variello. Grüßte sie zurück und erhob sich langsam.
Avani betrachtete Hama kurz. „Auf dem Meer wirkt der Sonnenuntergang viel ruhiger findest du nicht?“, sie wartete einen kurzen Moment und warf wieder einen Blick auf Earenya. „Ich wünschte ich würde mich jemals so elegant bewegen wie sie.“, sie seufzte lächelnd.
Na, wie geht es dir?, wollte Variello wissen.
Hama schüttelte den Kopf und sagte:“Dann wärst du nicht mehr du, finde ich.“ Er sah sie an. Irgendetwas würde fehlen, wenn sie so wäre wie eine Fee, denn er liebte sie so, wie sie gerade war.
Sie lächelte leicht.“Hmm vielleicht hast du Recht Hama.“,sie knuffte ihn leicht in den Arm.
Ganz gut und dir? Besser? Volana trat einen Schritt auf den Lavaneryn zu.
Viiiiel besser. Variello grinste auf Lavaneryn-Art.
Hama legte Avani einen Arm um die Schultern und zog sie sachte an sich. „Für mich müsstest du dich jedenfalls nicht ändern.“
Fein. Volana stieß ihn sanft an.
„Du bist süß.“, Avani grinste frech. Sie lehnte sich an ihn und wollte ihm einen Kuss auf die Wange drücken. Doch in diesem Moment drehte Hama seinen Kopf um Avani anzusehen, sodass sie genau seine Lippen traf. Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte jagte ein kleines braunes Tier mit goldglitzernden Flügeln, mit lautem Geheul und ungelenkten Flügelschlägen um Haaresbreite an den beiden vorbei.
„Boa?!“, Javanisch starrte dem Tier ungläubig nach. Schnell sprang sie über das Geländer und kletterte Boa nach, doch es hatte keinen Sinn, also sprang sie das letzte Stück nach unten.
Auch Volana starrte nach oben. Was bei Eru......
Earenya stieß Baraniel lachend an und deutete nach oben.
Yulivee zog Melanor und Maureen nach draußen um ihnen die fliegende Roa zu zeigen. Worauf Maureen nicht wusste ob sie lachen oder nur ungläubig dastehen sollte, es also irgendwas dazwischen wurde.
Earenya stieß sich leichtfüßig vom Boden ab und folgte Roa nach oben, gefolgt von Baraniel.. Auch wenn die Kleine ungeübt im fliegen war, war sie immer noch klein und damit schwer zu fangen. Selbst den flinken Feen gelang es nicht sie in die Enge zu treiben, was auf offenem Meer auch sehr schwierig war.
„Renya! Fang!“, Avani warf der Fee ein Stück Karamell hoch welches sie in ihrer Tasche gefunden hatte.
Elegant fing die Fee es auf und versuchte Roa anzulocken. Schlagartig änderte Roa die Richtung. Mit der schnuppernden Nase nach vor stürmte sie auf die Fee zu. Diese wurde von dem Aufprall nach hinten geschleudert, was in einem dreifachen Salto nach hinten endete. Dennoch landete sie leichtfüßig auf den Deck, wo sie Roa noch fest im Arm hielt.
„Ihr könnt mich für verrückt erklären, aber die Flügel sollten eigentlich nicht zu ihr gehören oder?“, lächelnd legte sie ihren Kopf schief, während sie der Kleinen den Bauch kraulte.
„Sie ist bestimmt irgendwie an das Wasser auf dm Tisch gekommen“, meinte Baraniel und landete neben Earenya. „Das geht schon irgendwann wieder weg“, fügte er hinzu und lachte. Währenddessen kletterte auch Hama hinunter.
„Na toll....ist ja nicht so als wär sie die ruhigste...jetzt noch Flügel!“, Avani strich sich übers Gesicht.
„Vielleicht sollten wir sie irgendwie anleinen oder so...naja sonst hörst du nachher in Horizon nur noch von dem gefährlichen Flugpanther.“, sagte Aurelian prustend. Maureen schlug ihm spielerisch gegen den Arm und fing an loszuprusten. „DAS ist nicht witzig!“, rief Avani doch auch sie musste sich ein Lachen verkneifen. Dann fiel ihr Blick auf Hama. Roa hatte die ganze Situation zerstört. Naja die Situation war auch vorher schon komisch gewesen, aber so war sie zerstört.
Hama zuckte nur lächelnd mit den Schultern und verschwand auf dem Schiff um irgendetwas zu suchen womit man Aerroa anbinden konnte. Die kleine Pantherdame spielte derweil fröhlich mit Earenyas Fingern.
Nachdem Roa angebunden war, schlief diese schnell wieder ein. Avani setzte sich neben sie und streichelte ihren Kopf.“Mensch Roa...was machst du nur immer für einen Mist?“, sie lehnte sich mit dem Rücken an den Mast und sah in den noch nicht vollständigen Abendhimmel.
Maureen brachte Yulivee ins Bett und gesellte sich dann zu den anderen.
Rhai wurde ebenfalls ins Bett gebracht.
Ilmar setzte sich neben Maureen, umarmte sie und zog sie sanft näher an sich heran.
Melanor saß gerade neben Variello, der sich zufrieden hinter den Ohren kraulen ließ. Aurelian ließ sich neben Melanor nieder und zog ein mit Papier umwickeltes Päckchen aus seiner Jackentasche.
„Schoki?“, er wickelte ein Stück ab und hielt es hier hin.
Maureen kuschelte sich an Ilmar. „Du weißt es oder?“, flüsterte sie leise.
Amo landete in der Nähe und putzte sein Gefieder.
Roa erwachte als sie Schritte hörte. Sie lief beziehungsweise flog Hama entgegen soweit es ihre Leine zuließ. Avani sah auf und lächelte.
Melanor lachte und brach sich ein Stück ab. „Danke“, sagte sie.“Du bist der erste, den ich kenne, der in dem Alter noch das Wort Schoki benutzt.“ Sie lehnte sich gegen seine Schulter.
„Was? Dass du deine Fähigkeiten immernoch nicht wieder hast?“, fragte Ilmar, ebenso leise flüsternd.
Hama ging auf Avani zu, während er Aerroa kraulte, dann ließ er sich neben sie auf die Schiffsplanken fallen.
Maureen nickte.
Aurelians Gesichtszüge verhärteten sich auf einmal. „Willst du etwa sagen ich wäre kindisch?“, seine Stimme schwoll an.
„Ja, das kann ich fühlen“, antwortete Ilmar ihr. „Und es fühlt sich alles andere als gut an.“
Melanor schrack auf. „Was?“, wunderte sie sich. „Nein! Du bist nicht kindisch, du bist nur süß!“ Melanor sah ihn einen Moment verwirrt an. Das war wohl die letzte Reaktion die sie erwartet hätte.
„Ich weiß schon was du sagen willst!“, sagte Aurelian zornig. Plötzlich schüttelte es ihn als wäre ihm kalt. Einen Moment sah er sich desorientiert um. „Tut mir leid Mel...ich..ich weiß nicht was los war.“, sagte er leise.
Maureen drückte sich noch enger an Il. „Meinst du die anderen wissen es?“
„So viel Trubel...“, seufzte Avani. Und das in dem Moment.
„Schon... Schon in Ordnung.“ Melanor sah ihm immernoch verwirrt und ungläubig ins Gesicht, dann lehnte sie sich wieder an seine Schulter. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie zur Sicherheit.
Ilmar drückte Maureen einen Kuss aufs Haar. „Ich denke, dass sie glauben, dass deine Kräfte wieder da sind, weil ja der Geist aus Gulduriels Körper gebannt ist und laut den Geschichten die man immer so hört müssten dann sämtliche Flüche gebrochen sein, aber ich weiß es nicht. Sonst währe Rhai ja auch wieder ein normaler Junge.“
Hama nickte bloß.
„Ich weiß nicht.“, antwortete Aure unsicher. „Die Worte sind einfach aus meinem Mund gekommen ohne das ich groß darüber nachdenken konnte.“
„Sag ihnen bitte nichts, ja?“, fragte Maureen leise.
Avani sah in den Sternenhimmel. Es fehlte nicht viel und sie hätte mit den Fuß aufgestampft wie ein kleines Kind.
„Vergiss es einfach, ist schon okay“, sagte sie und küsste ihn.
„Na gut, ich behalts für mich“, versprach Ilmar.
Hama nahm Avani vorsichtig in die Arme. „Für heute passiert hoffentlich nichts mehr“, seufzte er.
„Danke.“, sagte Maureen nur.
Aurelian legte seine Arme um Mel.
„hmm...“,das war Avanis einzige Antwort.
Nach und nach gingen alle in ihre Hängematten, nur die Lavaneryns, Roa und die Feen waren die ganz Nacht draußen. Am nächsten Morgen prasselte der Regen auf das Deck und der Wind fegte heftig durch die Segel. Die Schiffsleute mussten schließlich die Segel einziehen damit der Steuermann noch den Kurs halten konnte. Weiße Schaumkronen krönten das dunkelblaue Meer und aus dem grauen Himmel drang ein tiefes Grollen. Die Meisten wären jetzt am liebsten einfach liegen geblieben und hätten den Tag einfach verschlafen, aber die laute Frühstücksglocke weckte doch noch alle auf.
Avani hatte seid das angefangen hatte wach gelegen auch jetzt noch fühlte sie sich nicht wohl. Maureen legte ihr mitfühlend eine Hand auf den Arm. Sie wusste um Avanis Angst. Alle hatten sich zum Frühstück versammelt. Aure und Avani aßen recht wenig. Aure fühlte sich nicht wohl seid dem Ereignis gestern und Avani setzte das Gewitter zu.
Der alte Herr Windsinger Frühstückte und suchte dann einen Platz um seine alten Knochen zu wärmen, während die Anderen zum Teil im Esszimmer blieben, sich wieder in ihre Hängematten oder Kojen verkrochen oder sich einen anderen warmen Platz suchten.
Hama schnappte sich eine halbwegs wasserdichte Jacke und machte sich auf der Suche nach Avani.
Avani saß in ihrer Koje, eingekuschelt in einer Decke und wartete nur darauf das das Gewitter endete.
Die Tür zur Kajüte in der Avani sich befand wurde geöffnet und trübes Tageslicht drang in das Zimmer. „Avani, bist du da?“, fragte Hama in die Dunkelheit hinein.
„Ja, bin hier.“, sie warf die Decke über ihrem Kopf zurück.
Hama ging in die Richtung aus der die Stimme kam und sah schließlich Avanis Gesicht. Er setzte sich auf den Rand des kleinen Holzbettes und tastete nach ihren Händen, die auf ihren Knien lagen. „Gehts dir den Umständen entsprechend gut?“, fragte er. Auch an ihm war Avanis Angst vor Unwettern nicht vorbei gegangen.
„Geht schon...das ist sooo kindisch aber ich kanns einfach nicht abstellen.“, sie hielt seine Hände fest.
„Ach was, es gibt genug Leute, die Angst vor Gewittern haben“, sagte er beruhigend, befreite eine seiner Hände und legte sie um Avanis Schultern um sie leicht an sich zu ziehen.
„Ja...aber“, es blitzte wieder und Avani klammerte sich an Hama. Im Moment war ihr egal was er
von ihr dachte, denn für den Moment strahlte er Sicherheit aus.
Hama zog die Decke wieder bis zu Avanis Schultern hoch und küsste ihr Haar. „Dafür hab ich Angst vor kleinen Yetis, obwohl alle Welt die süß findet. Das ist mindestens genauso kindisch“, erzählte er und lachte in sich hinein.
„Wirklich?“, Avani lächelte und blickte hinauf zu Hama. Früher hätte sie die Nerven verloren wenn sie so nah bei Hama gewesen wäre.
„Ja, ich kann die Viecher beim besten Willen nicht ausstehen“, lachte er. „Ich weiß nichteinmal wieso ich Yetis nicht mag.“
„Die armen kleinen Yetis die haben doch bestimmt mehr Angst vor dir.“, sie lachte. „Weißt du ob Roas Flügel wieder weggehen?“
„Also Baraniel hat gesagt, dass die wieder verschwinden, die Frage ist blos wann. Hoffentlich bevor sie das ganze Schiff ausnimmt.“ Hama lächelte sie an und fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare.
„Und bevor sie mir die Nerven raubt...“, sie lächelte.
Einige Minuten saß Hama einfach mit Avani im Arm da, dann setzte er sich langsam auf. Er legte Avani eine Hand in den Nacken, drehte ihr Gesicht sanft zu sich und sah sie einen Moment unsicher an, dann näherte er sein Gesicht ihrem, wartete noch kurz um zu sehen ob sie sich zurück zog und küsste sie dann kurz. Als sie sich nicht von ihm entfernte gab er ihr noch einen längeren Kuss, nachdem er wieder ihre Hände fest in seine genommen hatte.
Avani erwiederte den Kuss sanft. Auf einmal war das Gewitter nicht mal mehr schlimm. Es war das was sie sich schon lange gewünscht hatte. Jetzt saß sie einfach nur neben ihm und genoss seine Nähe.
Hama atmete hörbar erleichtert aus und schloss Avani fest in die Arme.
„Warum seufzt du?“, Avani zog eine Augenbraue hoch.
„Weil dieser Anlauf endlich geklappt hat und weil ich das Gefühl habe, dass es richtig war beziehungsweise ist“, antwortete er ihr. „Auch wenn beim 2,5ten Versuch gerade der Ort nicht der Allerschönste war.“ Er grinste.
„Aaaaach so.“, sie grinste und küsste ihn. „hmm ja...falsch fühlt sichs nicht an.“
„Jep.“ Hama lehnte sich gegen die Wand und strich über Avanis Arm.
Sie horchte nach draußen. Dort war kein Donnern mehr zu hören.
"Gilva sei dank! Es ist vorbei!"
Die Gruppe kehrte aus dem Norden zurück, mit dem toten Nenron. Nach dessen Beerdigung und der Krönung des Kaisers machen sich Aurelian, Melanor, Joram, Maureen, Yulivee, Ilmar, Hama, Avani und die anderen auf den Weg zurück zum Kontinent.
"Meinst du auf dem Kontinent liegt auch Schnee Mau?", fragte Yu während sie Maureens Hand hielt.
"Nein...ich denke noch nicht."
"Das Schiff! Da ist das Schiff! Oder?", Mau nickte nur zu Yulivees rufen. Sie atmete die klare Seeluft ein.
Alle betraten das Schiff. Avani sprang schon auf den Netzen rum und kletterte zum Ausguck als das Schiff ablegte. Yu wollte gerade hinterher als sie am Kragen festgehalten wurde.
"Das ist zu gefährlich Kleine.", sagte Mau ernst.
"Och manno.....", maulte Yu und suchte Rhai.
Hama stellte seine Sachen ab und sah dem Strand nach. Zum zweiten mal sah er so dem Haus am Strand hinterher, aber diesmal war es zerstört. Von den heftigen Gewittern waren das Dach und viele Wände durchlöcher und die Türen und Fenster entweder am Strand verteilt oder einfach zerbrochen. Gegenstände waren nicht mehr darin, die hatte Melanor in die Stadtwohnung schaffen lassen und sie hatte Hijoni gebeten das mit dem Haus zu tun, was sie für richtig hielt.
Als der Strand nurnoch verschwommen zu sehen war, drehte er sich weg und beobachtete Avani, wie sie oben im Ausguck stand.
Diese winkte ihm fröhlich zu während der raue Wind ihr Haar zerzauste.
Maureen ging zu Il und schlang ihm ihre Arme um den Hals. "Tut mit leid wegen meiner miesen Stimmung. Ab jetzt wirds besser bestimmt."
Hama winkte ihr bloß zurück, dann sah er, wie sie ihn zu sich winkte und kletterte über die Taue zu ihr hoch.
Ilmar strich über ihren Rücken. "Du musst dich nicht entschuldigen, es ist doch nicht deine Schuld. Aber schön, wenn es dir endlich besser geht"; sagte er.
„Ziemlich windig hier oben nicht?“, rief sie lachend gegen den Wind an.
Mau schmiegte sich nur an Ilmar.
Hama nickte und lehnte sich gegen den Mast. Endlich war sie wieder glücklich und so, wie er sie kennen gelernt hatte. Unerwartet zog er Avani, die ihm gerade den Rücken zu drehte, an sich und umschloss sie mit den Armen.
Sie legte ihre Hände auf seine und sagte einfach gar nichts. Es überraschte sie, doch es war nicht unangenehm, deshalb schwieg sie einfach.
Hama drehte sie zu sich herum, legte eine Hand auf ihre Wange, da leutete die Schiffsglocke zum Essen und Avani löste sich flink von ihm und verschwand auf dem Schiff. Beim Essen saß sie ihm dann gegenüber und blickte ihn kurz verlegen an.
Ebenfalls an dem Tisch saßen Baraniel und seine Earenya, die sich entschieden hatte die Reste ihrer eins großen Familie zu verlassen.. Die Fee war hellblau und hatte lange Haare, die sie offen trug und die ihr bis zu den Oberschenkeln reichten. Sie sah sich schüchtern am Tisch um, wo ihr als erstes die kleine rote Neiru auffiel, die sie zum Glück schon kannte. Sie wendete sich wieder dem Glas Wasser in ihren eleganten Händen zu und drehe es langsam hin und her. Baraniel hatte das Wasser in Feenwasser gewandelt, so dass es für sie nach Honig schmeckte. Auf dem Tisch stand noch eine ganze Karaffe davon.
Es wurde nicht viel geredet da die meisten ihren Gedanken nachgingen. Maureen und Yulivee räumten den Tisch ab während die anderen sich wieder auf den Schiff verteilten. Wackelig stand Yu auf einer Kiste, damit sie an die Gläser in der Mitte des Tisches heran kam, dabei stieß sie aus versehen Baraniels Karaffe um. Schnell sah sie sich verstohlen um. Glücklicherweise hatte es niemand gesehen und da Baraniel schnell wieder neues Feenwasser machen konnte, verschwand sie schnell unter Deck.
Aerroa streifte gelangweilt über das Deck. Volana und Avani waren unauffindlich. Beziehungsweise Avani war unerreichbar oben auf diesem Mast. Überhaupt war es ihr da oben viel zu windig. Uninteressiert leckte sie an einer Pfütze auf dem Boden. Ihre Ohren zuckten und sie hob ruckartig den Kopf. Es schmeckte süßlich. Als ihr ein Tropfen der Köstlichkeit auf die Nase tropfte hatte sie die Quelle gefunden. Schnell sprang sie auf den Tisch und leckte den überschwemmten Tisch ab, außerdem trank sie den Rest aus der Karaffe. Mit einem zufriedenem Rülpser ließ sie sich auf einem Stapel Taue nieder und schlief ein.
Kein Passagier war gerade an Deck, nur ein Junge, der das Deck schrubbte, der Kapitän und noch ein paar Leute die auf die Segel acht gaben. Außerdem standen Earenya und Baraniel Hand in Hand an der Reling, redeten und lachten.
Leichtfüßig sprang Earenya auf die Reling und schritt in tanzähnlichen Bewegungen ein Stück weit. Fröhlich lächelnd drehte sie sich zu Baraniel um.
Die Sonne neigte sich dem Horizont zu als Avani sich wieder an ihre Position begab. Seid sie das erste Mal auf einem Schiff gewesen war liebte sie den Ausguck.. Ihren Kopf auf die Arme gelegt beobachtete sie die Leute auf dem Deck. Gerade dachte sie wie toll es wäre wenn sie jemals so elegant sein könnte wie Earenya, als sie eine Bewegung am Netz wahrnahm. Es war Hama. Die Stelle an ihrer Wange fing auf einmal an zu prickeln als sie ihn nach oben klettern sah.
Baraniel nahm sie an der Hand und holte Earenya hinunter, wo sie sich in Baraniels Arme drehte und in die rotgoldene Abendsonne sah.
Hama erreichte den Ausguck und lehnte sich neben Avani an den hölzernen Rand des Aussichtspunktes.
Endlich ging es auch Variello besser und er sorgte sich wegen nichts. Gerade war er optimistisch und gut gelaunt. Variello ging zur dösenden Volana und hauchte ein Tja-en, was guten Tag bedeutete, in ihren Kopf.
Vola hob den Kopf und sah Variello an. Deren jen tja-en, Variello. Grüßte sie zurück und erhob sich langsam.
Avani betrachtete Hama kurz. „Auf dem Meer wirkt der Sonnenuntergang viel ruhiger findest du nicht?“, sie wartete einen kurzen Moment und warf wieder einen Blick auf Earenya. „Ich wünschte ich würde mich jemals so elegant bewegen wie sie.“, sie seufzte lächelnd.
Na, wie geht es dir?, wollte Variello wissen.
Hama schüttelte den Kopf und sagte:“Dann wärst du nicht mehr du, finde ich.“ Er sah sie an. Irgendetwas würde fehlen, wenn sie so wäre wie eine Fee, denn er liebte sie so, wie sie gerade war.
Sie lächelte leicht.“Hmm vielleicht hast du Recht Hama.“,sie knuffte ihn leicht in den Arm.
Ganz gut und dir? Besser? Volana trat einen Schritt auf den Lavaneryn zu.
Viiiiel besser. Variello grinste auf Lavaneryn-Art.
Hama legte Avani einen Arm um die Schultern und zog sie sachte an sich. „Für mich müsstest du dich jedenfalls nicht ändern.“
Fein. Volana stieß ihn sanft an.
„Du bist süß.“, Avani grinste frech. Sie lehnte sich an ihn und wollte ihm einen Kuss auf die Wange drücken. Doch in diesem Moment drehte Hama seinen Kopf um Avani anzusehen, sodass sie genau seine Lippen traf. Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte jagte ein kleines braunes Tier mit goldglitzernden Flügeln, mit lautem Geheul und ungelenkten Flügelschlägen um Haaresbreite an den beiden vorbei.
„Boa?!“, Javanisch starrte dem Tier ungläubig nach. Schnell sprang sie über das Geländer und kletterte Boa nach, doch es hatte keinen Sinn, also sprang sie das letzte Stück nach unten.
Auch Volana starrte nach oben. Was bei Eru......
Earenya stieß Baraniel lachend an und deutete nach oben.
Yulivee zog Melanor und Maureen nach draußen um ihnen die fliegende Roa zu zeigen. Worauf Maureen nicht wusste ob sie lachen oder nur ungläubig dastehen sollte, es also irgendwas dazwischen wurde.
Earenya stieß sich leichtfüßig vom Boden ab und folgte Roa nach oben, gefolgt von Baraniel.. Auch wenn die Kleine ungeübt im fliegen war, war sie immer noch klein und damit schwer zu fangen. Selbst den flinken Feen gelang es nicht sie in die Enge zu treiben, was auf offenem Meer auch sehr schwierig war.
„Renya! Fang!“, Avani warf der Fee ein Stück Karamell hoch welches sie in ihrer Tasche gefunden hatte.
Elegant fing die Fee es auf und versuchte Roa anzulocken. Schlagartig änderte Roa die Richtung. Mit der schnuppernden Nase nach vor stürmte sie auf die Fee zu. Diese wurde von dem Aufprall nach hinten geschleudert, was in einem dreifachen Salto nach hinten endete. Dennoch landete sie leichtfüßig auf den Deck, wo sie Roa noch fest im Arm hielt.
„Ihr könnt mich für verrückt erklären, aber die Flügel sollten eigentlich nicht zu ihr gehören oder?“, lächelnd legte sie ihren Kopf schief, während sie der Kleinen den Bauch kraulte.
„Sie ist bestimmt irgendwie an das Wasser auf dm Tisch gekommen“, meinte Baraniel und landete neben Earenya. „Das geht schon irgendwann wieder weg“, fügte er hinzu und lachte. Währenddessen kletterte auch Hama hinunter.
„Na toll....ist ja nicht so als wär sie die ruhigste...jetzt noch Flügel!“, Avani strich sich übers Gesicht.
„Vielleicht sollten wir sie irgendwie anleinen oder so...naja sonst hörst du nachher in Horizon nur noch von dem gefährlichen Flugpanther.“, sagte Aurelian prustend. Maureen schlug ihm spielerisch gegen den Arm und fing an loszuprusten. „DAS ist nicht witzig!“, rief Avani doch auch sie musste sich ein Lachen verkneifen. Dann fiel ihr Blick auf Hama. Roa hatte die ganze Situation zerstört. Naja die Situation war auch vorher schon komisch gewesen, aber so war sie zerstört.
Hama zuckte nur lächelnd mit den Schultern und verschwand auf dem Schiff um irgendetwas zu suchen womit man Aerroa anbinden konnte. Die kleine Pantherdame spielte derweil fröhlich mit Earenyas Fingern.
Nachdem Roa angebunden war, schlief diese schnell wieder ein. Avani setzte sich neben sie und streichelte ihren Kopf.“Mensch Roa...was machst du nur immer für einen Mist?“, sie lehnte sich mit dem Rücken an den Mast und sah in den noch nicht vollständigen Abendhimmel.
Maureen brachte Yulivee ins Bett und gesellte sich dann zu den anderen.
Rhai wurde ebenfalls ins Bett gebracht.
Ilmar setzte sich neben Maureen, umarmte sie und zog sie sanft näher an sich heran.
Melanor saß gerade neben Variello, der sich zufrieden hinter den Ohren kraulen ließ. Aurelian ließ sich neben Melanor nieder und zog ein mit Papier umwickeltes Päckchen aus seiner Jackentasche.
„Schoki?“, er wickelte ein Stück ab und hielt es hier hin.
Maureen kuschelte sich an Ilmar. „Du weißt es oder?“, flüsterte sie leise.
Amo landete in der Nähe und putzte sein Gefieder.
Roa erwachte als sie Schritte hörte. Sie lief beziehungsweise flog Hama entgegen soweit es ihre Leine zuließ. Avani sah auf und lächelte.
Melanor lachte und brach sich ein Stück ab. „Danke“, sagte sie.“Du bist der erste, den ich kenne, der in dem Alter noch das Wort Schoki benutzt.“ Sie lehnte sich gegen seine Schulter.
„Was? Dass du deine Fähigkeiten immernoch nicht wieder hast?“, fragte Ilmar, ebenso leise flüsternd.
Hama ging auf Avani zu, während er Aerroa kraulte, dann ließ er sich neben sie auf die Schiffsplanken fallen.
Maureen nickte.
Aurelians Gesichtszüge verhärteten sich auf einmal. „Willst du etwa sagen ich wäre kindisch?“, seine Stimme schwoll an.
„Ja, das kann ich fühlen“, antwortete Ilmar ihr. „Und es fühlt sich alles andere als gut an.“
Melanor schrack auf. „Was?“, wunderte sie sich. „Nein! Du bist nicht kindisch, du bist nur süß!“ Melanor sah ihn einen Moment verwirrt an. Das war wohl die letzte Reaktion die sie erwartet hätte.
„Ich weiß schon was du sagen willst!“, sagte Aurelian zornig. Plötzlich schüttelte es ihn als wäre ihm kalt. Einen Moment sah er sich desorientiert um. „Tut mir leid Mel...ich..ich weiß nicht was los war.“, sagte er leise.
Maureen drückte sich noch enger an Il. „Meinst du die anderen wissen es?“
„So viel Trubel...“, seufzte Avani. Und das in dem Moment.
„Schon... Schon in Ordnung.“ Melanor sah ihm immernoch verwirrt und ungläubig ins Gesicht, dann lehnte sie sich wieder an seine Schulter. „Ist alles in Ordnung?“, fragte sie zur Sicherheit.
Ilmar drückte Maureen einen Kuss aufs Haar. „Ich denke, dass sie glauben, dass deine Kräfte wieder da sind, weil ja der Geist aus Gulduriels Körper gebannt ist und laut den Geschichten die man immer so hört müssten dann sämtliche Flüche gebrochen sein, aber ich weiß es nicht. Sonst währe Rhai ja auch wieder ein normaler Junge.“
Hama nickte bloß.
„Ich weiß nicht.“, antwortete Aure unsicher. „Die Worte sind einfach aus meinem Mund gekommen ohne das ich groß darüber nachdenken konnte.“
„Sag ihnen bitte nichts, ja?“, fragte Maureen leise.
Avani sah in den Sternenhimmel. Es fehlte nicht viel und sie hätte mit den Fuß aufgestampft wie ein kleines Kind.
„Vergiss es einfach, ist schon okay“, sagte sie und küsste ihn.
„Na gut, ich behalts für mich“, versprach Ilmar.
Hama nahm Avani vorsichtig in die Arme. „Für heute passiert hoffentlich nichts mehr“, seufzte er.
„Danke.“, sagte Maureen nur.
Aurelian legte seine Arme um Mel.
„hmm...“,das war Avanis einzige Antwort.
Nach und nach gingen alle in ihre Hängematten, nur die Lavaneryns, Roa und die Feen waren die ganz Nacht draußen. Am nächsten Morgen prasselte der Regen auf das Deck und der Wind fegte heftig durch die Segel. Die Schiffsleute mussten schließlich die Segel einziehen damit der Steuermann noch den Kurs halten konnte. Weiße Schaumkronen krönten das dunkelblaue Meer und aus dem grauen Himmel drang ein tiefes Grollen. Die Meisten wären jetzt am liebsten einfach liegen geblieben und hätten den Tag einfach verschlafen, aber die laute Frühstücksglocke weckte doch noch alle auf.
Avani hatte seid das angefangen hatte wach gelegen auch jetzt noch fühlte sie sich nicht wohl. Maureen legte ihr mitfühlend eine Hand auf den Arm. Sie wusste um Avanis Angst. Alle hatten sich zum Frühstück versammelt. Aure und Avani aßen recht wenig. Aure fühlte sich nicht wohl seid dem Ereignis gestern und Avani setzte das Gewitter zu.
Der alte Herr Windsinger Frühstückte und suchte dann einen Platz um seine alten Knochen zu wärmen, während die Anderen zum Teil im Esszimmer blieben, sich wieder in ihre Hängematten oder Kojen verkrochen oder sich einen anderen warmen Platz suchten.
Hama schnappte sich eine halbwegs wasserdichte Jacke und machte sich auf der Suche nach Avani.
Avani saß in ihrer Koje, eingekuschelt in einer Decke und wartete nur darauf das das Gewitter endete.
Die Tür zur Kajüte in der Avani sich befand wurde geöffnet und trübes Tageslicht drang in das Zimmer. „Avani, bist du da?“, fragte Hama in die Dunkelheit hinein.
„Ja, bin hier.“, sie warf die Decke über ihrem Kopf zurück.
Hama ging in die Richtung aus der die Stimme kam und sah schließlich Avanis Gesicht. Er setzte sich auf den Rand des kleinen Holzbettes und tastete nach ihren Händen, die auf ihren Knien lagen. „Gehts dir den Umständen entsprechend gut?“, fragte er. Auch an ihm war Avanis Angst vor Unwettern nicht vorbei gegangen.
„Geht schon...das ist sooo kindisch aber ich kanns einfach nicht abstellen.“, sie hielt seine Hände fest.
„Ach was, es gibt genug Leute, die Angst vor Gewittern haben“, sagte er beruhigend, befreite eine seiner Hände und legte sie um Avanis Schultern um sie leicht an sich zu ziehen.
„Ja...aber“, es blitzte wieder und Avani klammerte sich an Hama. Im Moment war ihr egal was er
von ihr dachte, denn für den Moment strahlte er Sicherheit aus.
Hama zog die Decke wieder bis zu Avanis Schultern hoch und küsste ihr Haar. „Dafür hab ich Angst vor kleinen Yetis, obwohl alle Welt die süß findet. Das ist mindestens genauso kindisch“, erzählte er und lachte in sich hinein.
„Wirklich?“, Avani lächelte und blickte hinauf zu Hama. Früher hätte sie die Nerven verloren wenn sie so nah bei Hama gewesen wäre.
„Ja, ich kann die Viecher beim besten Willen nicht ausstehen“, lachte er. „Ich weiß nichteinmal wieso ich Yetis nicht mag.“
„Die armen kleinen Yetis die haben doch bestimmt mehr Angst vor dir.“, sie lachte. „Weißt du ob Roas Flügel wieder weggehen?“
„Also Baraniel hat gesagt, dass die wieder verschwinden, die Frage ist blos wann. Hoffentlich bevor sie das ganze Schiff ausnimmt.“ Hama lächelte sie an und fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare.
„Und bevor sie mir die Nerven raubt...“, sie lächelte.
Einige Minuten saß Hama einfach mit Avani im Arm da, dann setzte er sich langsam auf. Er legte Avani eine Hand in den Nacken, drehte ihr Gesicht sanft zu sich und sah sie einen Moment unsicher an, dann näherte er sein Gesicht ihrem, wartete noch kurz um zu sehen ob sie sich zurück zog und küsste sie dann kurz. Als sie sich nicht von ihm entfernte gab er ihr noch einen längeren Kuss, nachdem er wieder ihre Hände fest in seine genommen hatte.
Avani erwiederte den Kuss sanft. Auf einmal war das Gewitter nicht mal mehr schlimm. Es war das was sie sich schon lange gewünscht hatte. Jetzt saß sie einfach nur neben ihm und genoss seine Nähe.
Hama atmete hörbar erleichtert aus und schloss Avani fest in die Arme.
„Warum seufzt du?“, Avani zog eine Augenbraue hoch.
„Weil dieser Anlauf endlich geklappt hat und weil ich das Gefühl habe, dass es richtig war beziehungsweise ist“, antwortete er ihr. „Auch wenn beim 2,5ten Versuch gerade der Ort nicht der Allerschönste war.“ Er grinste.
„Aaaaach so.“, sie grinste und küsste ihn. „hmm ja...falsch fühlt sichs nicht an.“
„Jep.“ Hama lehnte sich gegen die Wand und strich über Avanis Arm.
Sie horchte nach draußen. Dort war kein Donnern mehr zu hören.
"Gilva sei dank! Es ist vorbei!"